Große Fußstapfen und großer Mythos
In Bhutan ist die Legende des Yetis so präsent wie bei uns die Sage des Knecht Ruprecht
München / Thimphu, 23. April 2024 – Bhutan und der Himalaya sind reich an Mythen und Sagen. So gibt es beispielsweise den Mythos des Kranichs, der für Langlebigkeit, Frieden und Wohlstand steht. Dem Glauben in Bhutan zufolge trägt der Vogel die Seelen der Verstorbenen auf dem Rücken. Am bekanntesten dürfte den Menschen allerdings die Legende vom Yeti sein – der haarige Schneemensch, der auch als „Abominable Snowman“ bekannt ist, im Himalaya haust und seit hunderten von Jahren neugierige Entdecker in die Region zieht. In Bhutan genießt das Fabelwesen so viel Respekt, dass die Bhutaner sogar den härtesten Wanderweg der Welt, der Snowman Trek, nach ihm benannt haben.
Während sich bei uns die Kleinen vor Knecht Ruprecht fürchten, wird den Kindern in Bhutan die Geschichte des Yetis erzählt: Wer nachts allein in den Wald geht oder nicht auf Mama und Papa hört, den holt der haarige Schneemensch. Doppelt so groß wie ein Yak soll der Yeti auf 3.500 bis 5.000 Metern Höhe leben und angeblich eine hohle Stelle im Rücken haben, in die er Menschen (oder in diesem Falle Kinder) stecke und davonschleppe. Viele Bhutaner glauben auch im Erwachsenenalter noch an den Migyo – so wird der Yeti in Bhutan genannt – und zollen ihm Respekt. Mit dem 750 Quadratkilometer großen Sakteng Wildlife Sanctuary besitzt er sogar sein eigenes Schutzgebiet im Osten des Landes. Migyo bedeutet so viel wie „Starker Mann“. Falls man je einem Yeti begegnen sollte, so haben die Bhutaner auch dafür eine Antwort parat: Bei einem männlichen Yeti lohnt es sich, bergauf zu laufen, da die langen Haare ihn behindern und er stolpert. Ist der Yeti weiblich, dann lautet die Empfehlung bergab zu laufen – die tiefhängenden Brüste des Wesens erschweren die Verfolgung und verhelfen so zu einer erfolgreichen Flucht.
Versuche und Expeditionen um den Yeti aufzuspüren und sein Geheimnis zu lüften, gab es in den letzten hundert Jahren viele. Ungeklärte Fußspuren im Schnee, mysteriöse Haarproben und Sichtungen bei dichtem Schneetreiben halten die Legende an den sagenumwobenen Schneemenschen lebendig. Unter anderem ist die Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner mit seinem Team nach Bhutan gereist, wo im Gangtey-Kloster im Phobjikha-Tal eine Yeti Haut oder die Leiche eines Michums – eines mythologischen Zwergmenschen – zu finden sein soll. Als ein Fotograf aus Messners Team heimlich Fotos machte, erkrankte er so schwer, dass er sofort ausgeflogen wurde. Nicht wenige Bhutaner glauben, dass dies mit einem Fluch zusammenhängt. Mittlerweile ist Ausländern der Zutritt zu der inneren Kammer des Klosters untersagt. Das ungelöste Geheimnis um den Yeti beschäftigt Reisende, bisher waren die Expeditionen allerdings immer ohne Erfolg. Das Volk der Brokpa, das im äußersten Osten Bhutans lebt, hat dafür eine einfache Erklärung: Die Füße der Yetis sind nach hinten gerichtet, was es den Menschen erschwert, ihn im Schnee aufzuspüren.
Ganz gleich ob der Yeti wirklich existiert oder nur erfunden ist: Geschützt ist das mystische Wesen im Himalaya auf alle Fälle. In Bhutan dürfen nämlich mehrere Berge nicht bestiegen werden, da die Bhutaner glauben, dass dort die Götter wohnen.
Mehr Informationen über Bhutan finden Sie hier.
Über Bhutan Believe
Bhutan Believe ist die nationale Vision Bhutans, die eine Entwicklung und optimistische Haltung widerspiegelt, um den Stolz und die Begeisterung von Bürgern und Besuchern gleichermaßen zu wecken. Im Rahmen der neu gestalteten nationalen Identität hat Bhutan Strategien und Pläne für die Weiterentwicklung des Landes entwickelt – insbesondere dafür, wie man in nachhaltige Perspektiven für die jungen Menschen investieren kann. Bhutan Believe geht über die bloße Entwicklung einer neuen Identität hinaus und zielt darauf ab, die Kraft der Markenbildung zu nutzen, um Bhutan und die Geschichten, die es erzählen möchte, in die Welt zu tragen.
Die Bildrechte liegen beim Department of Tourism Bhutan. Alle Fotos dürfen nur in Verbindung mit einer redaktionellen Berichterstattung unter Nennung von Department of Tourism Bhutan verwendet werden. Eine kommerzielle Nutzung ist ausdrücklich untersagt.
Presse- und Fotoanfragen:
segara Kommunikation® GmbH
Carolin Schwager
Harmatinger Straße 2
D-81377 München
Tel.: +49 (0) 89 – 552 797 60
carolin.schwager@segara.de
www.segara.de